Leb, los !

In Deutschland sterben jährlich etwa 10.000 Menschen durch Suizid, d.h. alle 52 Minuten nimmt sich ein Mensch das Leben! Das sind weitaus mehr Todesfälle als durch Verkehrsunfälle, Mord, illegale Drogen und Aids zusammen. Verbunden mit dieser schockierenden Zahl sind zusätzlich eine hohe Dunkelziffer mit Blick auf Suizidversuche sowie ein großes Tabu für Betroffene und Angehörige. Schuld und Scham sind Begleiter für trauernde Angehörige nach Suizid. Die Schwelle, über Suizid zu reden, ist nach wie vor hoch. 

Suizid ist „demokratisch“, er kommt in allen sozialen Schichten, allen Lebensaltern und Berufsgruppen vor. Die Ursachen sind vielfältig; es gibt nicht „den Suizid“, jeder Todesfall ist anders. Manchmal sind psychische Erkrankungen, Depressionen oder Alkohol mit im Spiel, manchmal erfolgt der Suizid ohne vorher erkennbare Hinweise auf die Gefährdung. Trotz dieser großen Unterschiede bei einem Tod durch Suizid befinden sich die Hinterbliebenen in sehr ähnlichen Situationen. Der Schmerz des Verlustes geht einher mit dem Verlassensein, mit Schuldgefühlen und Schuldzuweisungen. Die Frage nach dem Warum geht einher mit dem ist ein Ringen um Verständnis für eine kaum nachvollziehbare Tat.

Die Veranstalter wollen mit den Präventionswochen Suizid Kaiserslautern dazu beitragen, die Mauer des Schweigens um den Suizid abzubauen und über das Unterstützungs- und Hilfesystem in unserer Region informieren. Dazu haben sich in einem Aktionsbündnis TelefonSeelsorge Pfalz, AGUS e.V. (Angehörige um Suizid) und die Psychiatriekoordination der Stadt Kaiserslautern zusammengefunden und ein vielfältiges Veranstaltungspaket geschnürt. Der Kaiserslauterer Photograph und Kommunikationsdesigner Thomas Brenner unterstützt die Veranstalter und sorgt für eine eindrucksvolle photographische Umsetzung des Themas.