Uniklinik Mainz
Die lange Wand zeigt auf zwei, in der Fläche untereinander abgesetzten, unterschiedlichen Bildebenen surrealistische Allegorien des menschlichen Seins. Die vordere Bildebene ist düster, von dunkelgrüner und dunkelbrauner Farbe. Ihr einziges Licht bezieht sie von Feuer und Lampions. Sie ist ebenso statisch wie labil. Abstrahierte, radiologische Elemente werden für die raumübergreifende Gestaltung genutzt. Die „dunkle“ Seite des Lebens mit ihren Ängsten und Nöten findet sich fast vollständig auf beiden Seiten des Windfangs und am Ende der langen Wand. Der Windfang ist der düstere Raum, von dem sich aber bereits die Wende zum Guten in der Gestaltung der langen Wand ankündigt. Die Darstellungen der vorderen Bildebene dieser Wand fassen die hintere, „helle“ Seite des Lebens ein, quasi wie ein aufgezogener Bühnenvorhang, und geben diese frei. An den Übergängen der beiden Seinszustände strahlt durch eine Fuge ein helles Licht auf die hintere Bildebene. Diese ist heiter, lebendig und aktiv. Weiße Flächen, rote und blaue Farbe, Schwangere und Kind, Bewegung in der Haltung der Figuren und Anordnung der rhythmisierten Raumelemente stehen für Hoffnung, Zuversicht und Leben, sind dynamisch. Die Einbeziehung der beiden baulich vorhandenen Flügeltüren erlaubt es, diese Bildebene real zu betreten, verklammert Illusion und Realität. Der Bildaufbau ist bewusst als Zentralperspektive angelegt, alle Räume fluchten zu dieser Tür. Aus ihr scheinen sich die Lichtstrahlen auf das Bild zu ergießen.